35 Jahre Frauen bei Lions - Bremen Buten un Binnen
35 Jahre Frauen bei Lions: Der LC Bremen Buten un Binnen
20 Menschen aus der Region Bremen waren Gründungsmitglieder, - genau zehn Männer und zehn Frauen. Gefeiert wurde die Charter am 4. März 1989 mit einem Ball in einem Hotel an der August-Bebel-Allee. Paten-Clubs waren der LC Bremen-Unterweser und der LC Bremen-Hanse.
Christiane Lutter, Apothekerin in Bremen-Habenhausen, ist Gründungsmitglied. Mit 16 Jahren war sie Mitglied im Leo-Club Bremen Roland gewesen, ebenso wie Markus Schulz-Meentzen. Christiane Lutter schildert die Situation Ende der 1980er-Jahre so: ,,In den USA wurde im Sinne der Gleichberechtigung dagegen geklagt, dass Lions eine reine Männer-Organisation war. Für Frauen stand sie nicht offen. Das blieb auch in Deutschland nicht unbemerkt."
Der damalige Distrikt-Governor' von 111-NB setzte sich dafür ein, den ersten gemischten deutschen Lions Club zu gründen. Christiane Lutter: ,,Das war sehr fortschrittlich." Diskutiert wurde allerdings nicht nur darüber, gemischte Clubs. zu gründen, sondern auch darüber, bestehende Herren-Clubs für Frauen zu öffnen. ,,Dagegen wehrten sich viele mit Händen und Füßen", erklärt Markus Schulz-Meentzen.
Ein weiterer Impuls kam von Leo Distrikt-Sprecher Thomas Meyer-Veit, damals 25 Jahre alt. Auf einer internationalen Lions-Quest-Veranstaltung in Helsinki wurde er von oberster Stelle angesprochen: ,,Der internationale Präsident Bert Mason hat mich beauftragt, in Deutschland einen gemischten Lions Club zu gründen."
Gesagt, getan: Meyer-Veit lud interessierte Leos und Freunde zu einem Informationsabend ein. Christiane Lutter erklärt: ,,Für mich war von Anfang an klar, dass ich dabei bin. Sonst hätte ich die Lions-Idee nicht mehr weiterverfolgen können." Markus Schulz-Meentzen erzählt: ,,Mir ging es in erster Linie gar nicht um die Idee von einem gemischten Club. Ich habe mich für den LC Bremen Buten un Binnen entschieden, weil viele Mitglieder gute Bekannte oder Freunde von mir waren. Das Besondere war, dass wir alle zwischen 28 und 35 Jahre alt waren."
Wie in anderen Clubs gab es über die Jahrzehnte eine gewisse Fluktuation bei den Mitgliedern. Heute hat der Club 23 Mitglieder und unterstützt mit seinen Activitys vor allem ein Kunstprojekt für sozial benachteiligte Kinder.
In den Anfangsjahren unterstützten die Löwen von der Weser auch Kinder in anderen Ländern, zum Beispiel in Mexiko-City oder in Zaire. Im Laufe der Jahre gingen sie dazu über, mehr Projekte vor Ort zu fördern, zum Beispiel die Seemanns-Mission und das Hermann Hildebrandt-Kinderheim.
1989 war Christiane Lutter die Vize-Präsidentin des.Clubs. Somit übernahm sie im ersten Jahr nach der Gründung das Amt der Präsidentin und war amit deutschlandweit die erste Lions-Präsidentin: „Wirklich interessant war damals die mediale Aufmerksamkeit. Ich wurde von Sat.l zum Frühstücksfernsehen ein geladen, und der Weser-Kurier berichtete auch."
Als Wegbereiter der neuen Idee wurde der Club von den bestehenden Clubs aufmerksam beobachtet. Christiane Lutter erinnert sich, dass 'sie gefragt wurde: ,,Wie kann es funktionieren, wenn Frauen und Männer gleichberechtigtmiteinander im Sinne der Lions Idee arbeiten?" Lutter fand das absurd und der Club funktionierte erfolgreich - bis heute.
Veröffentlicht im LION DE 3/2024